„Verborgen“ heißt das Thema des Broadway Nº 9 – 2017/2018. Die BROADWAY-Redaktion hat verborgene Orte und Menschen an der Karl-Marx-Straße ins Licht gerückt. Dazu gehören ein anderer Blick auf die Baustelle Karl-Marx-Straße, das unterirdische Kindl-Gelände, verborgene Höfe der Karl-Marx-Straße oder ein Blick hinter die Kulissen der Neuköllner Oper und der Neukölln Arcaden.
Ein Blick: Baustelle
51 Jahre alt ist ein Bauarbeiter durchschnittlich
Verarbeitung Asphalt
Asphalt wird in einem Mischwerk produziert und muss mit einer bestimmten Temperatur angeliefert werden, um den neuen Straßenbelag in guter Qualität herstellen zu können. Für die Baustelle Karl-Marx-Straße lieferte zunächst ein Werk im Norden Berlins den Asphalt. Die Sommerbaustelle 2017 auf der A 100 mit hoher Staugefahr machte den Wechsel auf ein Mischwerk südlich von Berlin notwendig. Der U-Bahntunnel unter der Baustelle kann zudem die großen Standard-Laster zur Asphaltverarbeitung nicht tragen. Kleine Lkw sind schwer verfügbar und ihr Inhalt reicht nur für circa zehn Meter Fahrbahn. Entsprechend braucht das Asphaltieren länger.
10 km legt ein Bauarbeiter täglich zurück 30 Leitungen verlaufen unter dem Gehweg
Innenstadt-Baustelle
Wegen des dicht bebauten Umfelds der Karl-Marx-Straße stehen der Baufirma nur wenige Abstellmöglichkeiten für Baumaterialien bzw. Flächen für die Entsorgung zur Verfügung. Es wurde ein Grundstück am Mittelweg angemietet, um die erforderlichen Materialien anzuliefern und das zu entsorgende Material entfernen zu können.
Unterirdisches Leitungssystem
Was die Lage der verschiedenen Leitungen im Erdreich betrifft, sind immer Überraschungen möglich. Zwar werden vor der Einrichtung einer Baustelle alle 70 Meter Probe-Schachtungen vorgenommen, für die Abschnitte dazwischen kann aber keine definitive Aussage getroffen werden. So wurde bei den Arbeiten zwischen Uthmann- und Briesestraße eine mehrere hundert Meter lange, stillgelegte Trinkwasserleitung aus der Vorkriegszeit gefunden. Sie musste entfernt werden, weil sie zu nah an der neuen Abdichtung für den U-Bahntunnel lag.
Witterung
Im Winter arbeiten die Bauarbeiter zu ihrem Schutz und auf Grund schwieriger Bodenverhältnisse kürzer. Sie bauen dann ihre Überstunden aus dem Sommer ab, wo sie länger und effektiver arbeiten können.
Fabrice Rouart, Stephanie Otto, Susanne Tessa Müller (Fotos)