Außerdem bemüht sich die Bibliothek aktiv, neue Zielgruppen zu erreichen und ihre Angebote einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei setzt sie auf Kooperationen – etwa mit den Stadtteilmüttern –, um Brücken in den Stadtteil zu schlagen. Indem diese Partner*innen ihre kiezoffenen Veranstaltungen in der Bibliothek und aufsuchend durchführen, entsteht Kontakt zu Menschen, die zuvor kaum Berührung mit dem Ort hatten. War dieses Publikum einmal vor Ort, ist die Hemmschwelle geringer, beim nächsten Mal auch allein zu kommen. Im Grunde geht es darum, die Bibliothek als Begegnungs- und Verweilort für ein größeres Publikum erlebbar zu machen.
Die Helene-Nathan-Bibliothek als einzige öffentliche Bibliothek in Nord-Neukölln stößt in all ihrem Engagement trotzdem auch an Grenzen. Um den nötigen Bedarf ausreichend zu decken, bräuchte sie beispielsweise weitaus mehr Nutzungsfläche. Zudem fehlt ohne ein berlinweites Bibliotheksgesetz der rechtliche Rahmen, der Kürzungen erschweren und Angebote noch stärker und langfristig absichern könnte.
Mit Blick in die Zukunft wünschen sich die Bibliotheksleiterin Claudia Lumpe und die Community-Managerin Franziska Vorwerk-Laabs, auch weiterhin ein so dichtes und abwechslungsreiches Angebot auf die Beine stellen zu können. Zudem möchten sie noch mehr Menschen für ihre Angebote gewinnen. Auch in Zukunft soll die Bibliothek als Ort der Offenheit, an dem Vielfalt geschätzt und ein respektvoller Umgang miteinander gelebt wird, bestehen bleiben.
Carolina Crijns, raumscript