Die 14. Ausgabe des BROADWAY steht unter dem Titel „Was wir können“. Die Beiträge zeigen exemplarisch, wie lebendige Angebote auch entgegen der aktuellen Krisen durch gemeinsames Wirken entstehen und erhalten werden können. Wir sprechen mit Gewerbetreibenden, Kulturschaffenden und sozial Engagierten entlang der Karl-Marx-Straße, widmen uns dem Thema der Müllvermeidung, geben einen Einblick in die gemeinwohlorientierte Gesundheitsversorgung und zeigen, wie sich ein inklusives Zusammenleben im Zentrum gestalten und von Vielfalt bereichern lässt.

Stand Juli 2023

Was wir können

Dieser Titel nimmt Bezug auf den Zentrumsdialog der [Aktion! Karl-Marx-Straße] im November des vergangenen Jahres. Anlass war die Sorge vieler im Zentrum Karl-Marx-Straße, bei den derzeit so schnell aufeinanderfolgenden Krisen wirtschaftlich nicht bestehen zu können.

Liebe Leserinnen und Leser,

ich erinnere mich gut an den intensiven Austausch im letzten Zentrumsdialog der [Aktion! Karl-Marx-Straße], den wir ab Seite vier noch einmal in den Blick nehmen. Trotz der geäußerten Sorgen wurde an dem Abend auch deutlich, über welches große Potenzial das Zentrum Karl-Marx-Straße verfügt. Die vorhandenen Nutzungen sind vielfältig. Es gibt zahlreiche unabhängige und sehr individuelle Geschäfte und Gastronomie, eine überaus engagierte Kulturszene, wichtige soziale Infrastruktur, am Standort interessierte Projektentwicklungen und nicht zuletzt Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Interessen, die das Zentrum bereichern. Trotz offensichtlicher Baustellen ist das Bezirkszentrum anregend und lebendig.

Donaueck

Die Menschen, Geschäfte, Einrichtungen und Initiativen, die wir in dieser Ausgabe des BROADWAY vorstellen, stehen dabei stellvertretend für die große Vielfalt im Bezirkszentrum Karl-Marx-Straße. Sie stehen dafür, „was wir können“: Kreativität, soziales Engagement, Zusammenhalt, Inspiration und Durchhaltevermögen.
So zeichnet der Wunsch nach einer gerechteren Gesundheitsversorgung die Arbeit des Stadtteilgesundheitszentrums Geko auf dem ehemaligen Kindl-Gelände aus. Mit der hier praktizierten Verzahnung von Gesundheitsversorgung und Stadtteilarbeit in der Nachbarschaft sind neue Kooperationen zum Wohle der Menschen vor allem in kritischen Lebenslagen möglich geworden. Kaum eröffnet, hat es bereits den Berliner Gesundheitspreis des AOK-Bundesverbands und der Berliner Ärztekammer gewonnen. Ich gratuliere ganz herzlich!

Die Vielfalt der Menschen trifft im Zentrum Karl-Marx-Straße auf besondere Geschäftsideen und Angebote abseits des Gewohnten. Wir stellen einige davon vor. Außergewöhnlich ist auch die Vielzahl der Kultureinrichtungen und künstlerisch tätigen Menschen entlang der Karl-Marx-Straße. Es zeigt sich auch in den Gesprächen, die wir geführt haben, dass ein Kulturangebot das nächste anzieht und dadurch fruchtbare Kooperationen entstehen können. Dafür stehen in diesem Heft unter anderem die Beiträge zum Heimathafen, zum Deutschen Chorzentrum und zu SchneidersLaden im ehemaligen Musikhaus Bading. Im Traditionshaus wird es also weiter um Musik gehen.

Keine ruhmreiche Besonderheit im Zentrum Neuköllns ist der viele Müll im öffentlichen Raum. Mit langem Atem und guten Ideen regt die Kampagne „Schön wie wir“ des Bezirks zur Vermeidung von Müll an. Die Verantwortung für unsere Straßen und Plätze tragen wir alle gemeinsam.

Das „Können“ jedes Einzelnen steht außer Frage, ihr Zusammenspiel ist das große Potenzial für das erfolgreiche Meistern von Krisen im Zentrum Karl-Marx-Straße.

Ihr Jochen Biedermann, Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr