Stellen Sie sich vor, Sie können nicht lesen, schreiben oder rechnen. Was würde dies in Ihrem Alltag für Sie bedeuten? Seit 2011 ist offiziell bekannt, dass über sechs Millionen erwachsene Menschen in Deutschland nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben können. Der Verein Lesen und Schreiben e. V. arbeitet mittlerweile seit 40 Jahren täglich daran, dies zu ändern.
Berlinweit unterstützt das Team, das nicht zuletzt eine sozialpädagogische Begleitung und engagierte Ehrenamtliche einschließt, Menschen auf deren Alphabetisierungsweg. Es geht im Wesentlichen um das Erlernen von grundlegenden Fähigkeiten wie das Schreiben, aber nicht nur. Mit der integralen Grundbildung für Erwachsene „lernen die Menschen, an sich selber und an das eigene Können zu glauben. Und sie erfahren auch Respekt“, beschreibt Maike Timmermann, Mitarbeiterin beim Verein, den Lernprozess. Diese Grundbildung beinhaltet unter anderem Themen wie Finanzen, den Umgang mit dem Computer und Internet, Biologie, Familie sowie politische Bildung. Je nach Niveau und Bedarf lernen die Menschen in eigenem Tempo in verschiedenen Gruppen, Vollzeit, berufsbegleitend in Abendkursen oder aber sie werden an andere Einrichtungen weitergeleitet. Der Verein kooperiert mit anderen Institutionen im Bereich Alphabetisierung, wie z. B. dem Grund-Bildungs-Zentrum Berlin, dem Arbeitskreis Orientierungs- und Bildungshilfe Berlin, mit den verschiedenen Alpha-Bündnissen und mit den bezirklichen Volkshochschulen.
Wenn Sie jemanden kennen, der oder die Schwierigkeiten mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen hat, weisen Sie gerne auf den Verein und seine Angebote hin. Auch Ehrenamtliche sind zur Unterstützung der Arbeit jederzeit herzlich willkommen.
Tania Salas, raumscript