Standortentwicklung Zentrum Karl-Marx-Straße
Grundlegendes Ziel der Zentrenentwicklung ist die Behebung der Funktionsschwäche des Standorts. Dies betrifft vor allem den Versorgungsanspruch, den das Bezirkszentrum Karl-Marx-Straße als Teil des Berliner Hauptzentrums Karl-Marx-Straße / Hermannplatz / Kottbusser Damm hat. Dabei geht es nicht um die Wiederherstellung historischer Blütezeiten des Einkaufsstandorts, sondern vielmehr um die Neuprofilierung als räumliche und kulturelle Mitte des Bezirks. Der Handel ist dabei eine wichtige Teilnutzung. An diesem Ziel sollen sich alle Immobilienprojektentwicklungen orientieren. Es dient zudem als Beurteilungsgrundlage für Vorhaben nach § 144 Baugesetzbuch (sanierungsrechtliche Genehmigung). Während die Entwicklung der Immobilien in Verantwortung der jeweiligen Grundstückseigentümer initiiert und durchgeführt wird, ist die Beseitigung der Funktionsmängel auf den Straße und Plätzen im Gebiet und ihr Umbau zu einem zukunftsgerechten öffentlichen Raum die Aufgabe des Bezirksamts.
Thematisch wurden die Oberziele für die privaten und öffentlichen Flächen bereits zu Beginn des Entwicklungsprozesses im Leitbild „Handeln, Begegnen, Erleben“ zusammengefasst: die typische handelsgeprägte Nutzungsmischung eines Zentrum soll hier entwickelt, Begegnung und Aufenthalt im öffentlichen Raum sollen einfacher, angenehmer und sicherer gemacht werden und Unterstützung soll all das erfahren, was den Bereich um die Karl-Marx-Straße berlinweit besonders macht: die abwechslungsreiche kulturelle Vielfalt, bestehend aus vielfältigen kulturellen Herkünften der Nutzerinnen und Nutzer sowie vielfältigen kulturellen Angeboten.
Die Standortentwicklung des Bezirkszentrums Karl-Marx-Straße wird im Rahmen des Förderprogramms „Lebendige Zentren“ neben der Festlegung der konkreten Entwicklungsziele mit weiteren Maßnahmen unterstützt. Davon sollen einerseits die Gewerbetreibenden und Akteure im Zentrum Karl-Marx-Straße profitieren, die von der langen Umbauphase der Karl-Marx-Straße betroffen sind. Andererseits richten sich die Maßnahmen an Eigentümer*innen, Entwickler*innen und potentielle Nutzer*innen vor allem der Schlüsselimmobilien.
Zur Unterstützung wurde das Citymanagement der [Aktion! Karl-Marx-Straße] eingerichtet. Unter Federführung des Citymanagements werden der Aktionärsfonds zur Unterstützung von privaten Investitionen v.a. von Gewerbetreibenden oder Eigentümer*innen, das Baustellenmarketing zur Information über das aktuelle Baugeschehen oder verschiedene Veranstaltungsformate (z.B. Händlerfrühstück) umgesetzt. Mit dem Standortexposé wurden alle wichtigen harten und weichen Standortfaktoren für das Bezirkszentrum zusammengestellt. Die jährliche Standorttour vernetzt die Immobilieneigentümer*innen, Projektentwickler*innen, potentielle Nutzer*innen und Schlüsselakteure.
Das Citymanagement erarbeitet bedarfsweise Leitfäden oder Hilfestellungen, wie z.B. zur Installation von Werbeanlagen. Im Zentrum gelten besondere Kriterien für die sanierungsrechtliche Genehmigungsfähigkeit von Vorhaben.