Für diese Ausgabe des BROADWAY hat das Redaktionsteam viele Gespräche mit Menschen im Zentrum Karl-Marx-Straße geführt. In den Porträts gleich zu Beginn formulieren die Händler*innen, Kulturschaffenden und Dienstleistenden ihre Sorgen. Überall findet sich aber auch Zuversicht, dass sich durch gegenseitige Unterstützung und die gemeinsame Arbeit an neuen Lösungen die schlimmsten Folgen abwenden lassen.
Das Eine-Welt-Zentrum auf dem ehemaligen Kindl-Gelände ist das beste Beispiel für Solidarität und die gemeinsame Arbeit an Problemen – über Grenzen hinweg. Der Neubau greift diese Ansprüche der Nutzer*innen auch architektonisch auf. Ein Zentrum der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland liegt jetzt in Neukölln.
Ebenfalls auf dem Kindl-Gelände entstehen die innovativen und gemeinwohlorientierten Bauprojekte der TRNSFRM Genossenschaft. Anders ist hier von der Organisationsstruktur über den Bauablauf und den verwendeten Materialien bis hin zur späteren Nutzung so gut wie alles – dass es trotzdem funktioniert kann man am Baufortschritt des Projekt ALLTAG neben der Kindl-Treppe ablesen.
Coworking-Spaces selbst sind im Bezirk nichts Neues mehr, aber das Angebot hat sich stark verändert – hin zu großflächiger Nutzung von Schlüsselimmobilien im Zentrenbereich, die viele Probleme mit sich bringt. Im Artikel „Schöne, neue Arbeitswelt?“ gehen wir dieser Entwicklung in Neukölln auf den Grund und beleuchten die Konsequenzen für das Zentrum Karl-Marx-Straße und die Entwicklung der umliegenden Kieze.
Den meisten Menschen fällt wahrscheinlich gar nicht auf, welche Hindernisse der öffentliche Raum für viele Menschen darstellt und was auf der anderen Seite auch alles getan wird, um den öffentlichen Raum inklusiv zu gestalten. Der Artikel „Umbau inklusive“ möchte dafür ein Bewusstsein schaffen.
Schon Kinder verstehen, was die Großstadt zur Großstadt macht – und was sie lebenswerter machen könnte. Das KinderKünsteZentrum betrachtet mit Kita-Kindern das gemeinsame Leben in der Stadt auf künstlerische Weise, von der sich vielleicht auch die „professionelle“ Planung etwas abschauen kann.
Und nicht zuletzt zeigt das Interview mit den beiden Neuköllner Geistlichen, wie der freundschaftliche interreligiöse Dialog die Menschen in diesem vielstimmigen Bezirk zusammenbringt, auch wenn das nicht immer ohne Konflikt geht.
Viel Freude beim Lesen!
Ihr Jochen Biedermann, Stadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste