Bei einem Gebäude, das sich über fünf Geschosse und eine Fläche von 10.000 Quadratmeter erstreckt, ist das gar nicht so einfach. Vor allem dann, wenn das Konzept nicht nur tragfähig sein soll, sondern man damit auch das Flair des Bezirks aufgreifen möchte. Mit anderen Worten: neben spannender Eventlocation soll hier ein Ort für Kunst und Kultur entstehen, an dem auch Konzerte, Stand-up-Comedy und Subkultur stattfinden können. Diese Nutzungen sind vor allem im Erdgeschoss und in der ersten Etage vorgesehen – dort wechseln sich öffentlich zugängliche und geschlossene Veranstaltungen somit ab. So öffnete sich das Gebäude dem Kiez in diesem Jahr bereits im Rahmen von 48 Stunden Neukölln, der Berlin Art Week sowie dem Fußballturnier, das in Kooperation zwischen SNIPES und Outreach entstand (siehe auch S. 17). Worüber man sich in diesem Jahr außerdem noch freuen kann: den Nowkoelln Flowmarkt, denn der zieht über die Wintermonate ins CANK.
Während das Erdgeschoss und die erste Etage eventbezogen bespielt werden, sollen in der zweiten Etage langfristig und der Öffentlichkeit durchgehend zugängliche Ausstellungen zu sehen sein. Mit „Art of the Brick“ steht die erste auch schon fest: Von Oktober 2024 bis März 2025 können Besuchende in die immersive Welt von LEGO eintauchen. Damit kommt die Wanderausstellung nach vielen namhaften Städten nicht nur nach Berlin, sondern das Gebäude ist nach langer Zeit auch wieder regelmäßig besuchbar.
Für das dritte Geschoss gibt es Ideen für verschiedene Nutzungen, wie zum Beispiel Ateliers, Fotostudios oder Büros. Für das vierte und oberste Geschoss hingegen ist die Ausgestaltung noch offen. Dort fanden jedoch bereits Runways im Rahmen der Berliner Fashion Week im Frühjahr 2024 statt.
Schien das Gebäude vor nicht allzu langer Zeit völlig aus der Mode gekommen zu sein, könnte man nun fast meinen, mit dem neuen Nutzungskonzept ein Vintage-Produkt mit Upcycling-Effekt geschaffen zu haben. Denn durch die neue Zwischennutzung erfährt nicht nur das Gebäude selbst eine enorme Aufwertung, sondern auch das Zentrum Karl-Marx-Straße – mit Impulsen für die gesamte Stadt.
Welche Geschichte das CANK am Ende geschrieben haben soll? Nun, laut Fabian Braunbeck von BECHSTEIN NETWORK, die beste, die das Gebäude je hatte. Was man sich in Zukunft über das einstige Kaufhaus erzählen wird, lässt sich heute noch nicht erahnen. Fest steht, dass dessen Geschichte mit dem Einzug von CANK immerhin endlich wieder fortgeschrieben wird.
Carolina Crijns, raumscript