Der KARLON #3 – 2016 berichtet mit dem Schwerpunkt Wohnen über die Entwicklungen im Aktiven Zentrum und Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee. Hier wird viel daran gearbeitet, das Wohnumfeld den gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen anzupassen. Dazu gehören die Modernisierung und der Ausbau der Schulen, Straßen, Grünverbindungen und Fahrradwege.

Ein neuer Schulhof für die Ernst-Abbe-Schule

Neugestaltung des Schulhofs nach Abschluss der Gebäudesanierung

Ernst-Abbe-Schule

Schulhof der Ernst-Abbe-Schule 2015 © Dario Lehner

Über die Sanierung der denkmalgeschützten Ernst-Abbe–Schule an der Sonnenallee 79 wurde bereits in den letzten beiden Ausgaben des KARLSON berichtet. Seit 2012 werden umfangreiche Modernisierungsarbeiten an den über 100 Jahre alten Schulgebäuden vorgenommen. 2017 soll mit der Neugestaltung des Schulhofs der Schlusspunkt unter die Sanierungsarbeiten gesetzt werden. Ein Großteil der Wünsche der Schule konnte in der Vorplanung des Landschaftsplanungsbüros Fugmann Janotta Partner berücksichtigt werden.

Seit Beginn der Sanierungsarbeiten der Schulgebäude wurden u. a. die Fenster energetisch saniert, Schalldämmung in allen Unterrichtsräumen und Fluren eingebaut und der Brandschutz sowie die Rettungswege zeitgemäß ertüchtigt. Auch Fachräume und Ausstattung haben spürbar dazugewonnen: Die Turnhalle wurde saniert, durch den Ausbau des Dachgeschosses im Hofgebäude entstanden neue Zeichenräume, die renovierten Unterrichtsräume sind mit interaktiven Whiteboards, Beamern und Internetausstattung in der Gegenwart angekommen. Auch eine Schulbibliothek wurde im Kellergeschoss eingerichtet.

Schluss mit der Langeweile – Nutzerbeteiligung mit Schülerworkshop

Ernst-Abbe Schule Hofentwurf

Entwurf für den Schulhof von © Fugmann Janotta und Partner

Die Abstimmung über die Ziele der Schulhofgestaltung geschah in enger Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Fachämtern im Bezirksamt Neukölln, dem Landschaftsplanungsbüro und der Schulleitung der Ernst-Abbe-Schule. Für die konkrete Planung gründeten Lehrerschaft sowie Schülerinnen und Schüler eine Schulhof-AG. Die Jugendlichen konnten auf diese Weise ihre Wünsche einbringen. Zum Workshop gehörte, dass die mitwirkenden Schülerinnen und Schüler ihre Mitschüler in den Schulpausen befragten, die gesammelten Wünsche berieten und die Ergebnisse diskutierten. So war die „Langeweile“ des Schulhofgeländes unter den Schülerinnen und Schülern ein häufig beklagter Mangel – fehlendes Grün und bunte Farben ein weiterer Kritikpunkt; Plätze zum „Chillen“, Bänke zum Ausruhen und Quatschen gewünscht. Das Entwurfskonzept bezog viele dieser Anregungen und Wünsche in die Vorplanung und Abstimmungen mit den Fachämtern ein.

Mehr Angebote und Aufenthaltsqualität

Ernst-Abbe-Schule Kletterwand

Geplante Kletterwand © On Top Klettern Ges. für Freizeitsport mbH

Ernst-Abbe-Schule Schulhof

Rundbank zur Einfassung der Bäume © L. Michow & Sohn GmbH, Hamburg

Zentrales Element der Neugestaltung ist eine große Sport- und Bewegungsfläche aus Betonsteinpflaster mit grünen „Inseln“. Farbige Rundbänke werden die zum Teil alten, zum Teil neugepflanzten Bäume umfassen und Sitzgelegenheiten bieten.

Ein Mosaikpflaster bildet den Rahmen um den zentralen Bereich. Gleichzeitig ist das Pflaster der gestalterische Übergang zu den denkmalgeschützten Schulgebäuden. Soweit umsetzbar, werden die Zugänge zu den Gebäuden barrierefrei hergestellt. Die Schulhofbeleuchtung wird erneuert.

An den großen Innenbereich gliedern sich Rückzugs- und Funktionsnischen an. Hier finden sich z. B. Fitness-, Sitz- und Liegeangebote, eine Terrasse vor der Cafeteria, eine Kletterwand und eine Tischtennisecke.

Südlich an die Turnhalle angrenzend ist das „Grüne Klassenzimmer“ geplant. An einer langen Tisch-Bank, inmitten eines Wiesengartens mit Obstbäumen, sollen Schülerinnen und Schüler angeregte Schulstunden abhalten oder sich hierhin in ihren Pausen zurückziehen können.

Abstellplätze für Kraftfahr-zeuge und Fahrräder
Der Parkplatz wird zugunsten von mehr Aufenthaltsqualität zurückgebaut. Statt dessen wird es Halteflächen geben, um temporäres Halten und Ausladen zu ermöglichen, und 30 neue überdachte Stellplätze für Fahrräder.

Es ist geplant, die ersten Maßnahmen – die Errichtung der Kletterwand und der Terrasse vor der Cafeteria – bereits in diesem Jahr durchzuführen; Baubeginn ist in den Sommerferien.

Stephanie Otto