Der KARLON #4 – 2017 legt den Schwerpunkt auf den Prozess der Sanierung. Es werden grundlegende Abläufe erläutert und Einblicke in den Umsetzungsstand der aktuellen Projekte gegeben.
Elbe-Schule bekommt nach über 100 Jahren eine Aula
Die Sanierung und Erweiterung der Schule beginnt 2018
Wie bereits im letzten KARLSON berichtet, soll die Elbe-Schule ab 2018 zu einer dreizügigen, offenen Ganztagsschule ausgebaut werden. 2016 gab die Senatsverwaltung nach einer Prüfung der Vorentwurfsplanung grünes Licht für die komplette Sanierung der Schulgebäude und die Erweiterung um etwa 800 m² zusätzliche Nutzfläche im Umfang von rund 9,85 Millionen Euro Baukosten. Die Finanzierung erfolgt aus dem Städtebauförderprogramm „Infrastruktur in Sanierungsgebieten“ und aus Ordnungsmaßnahmemitteln der Stadterneuerung.
Bestand Hortgebäude © Dario Lehner
Wir möchten Ihnen hier die Planung der Arbeitsgemeinschaft Müller Bußmann Architekten und Sting Architekten ELW für den Neubau des Mehrzweckgebäudes vorstellen, der im Hof an Stelle des jetzigen Horts errichtet werden soll.
Mehrzweckgebäude (Entwurf © Müller Bußmann Architekten)
Der Neubau wird zweigeschossig mit barrierefreien Sanitärräumen ausgeführt. Im Erdgeschoss gibt es vier miteinander verbundene Unterrichtsräume, die einen direkten Zugang zum Außenbereich sowie Team- und Nebenräume haben. Das Obergeschoss wird zusätzlich über einen Aufzug erschlossen. Dort entsteht ein Mehrzwecksaal, der durch den angeschlossenen Küchenbereich auch der Essensversorgung dient. Er kann aber auch als Schulaula genutzt werden. Eine Bühne ermöglicht die Durchführung von Schulveranstaltungen.
Nord-West-Ansicht Mehrzweckgebäude (Entwurf © Müller Bußmann Architekten)
Das Gebäude soll in eine feingliedrige Glashaut gehüllt werden und sich durch Transparenz zwischen Innen und Außen auszeichnen. Für die künftig im Gebäude lernenden Schüler*innen ist also der „Durchblick“ garantiert. Die Art und Größe der Fenster nimmt Bezug auf die Raumnutzung, ein großes „Schaufenster“ gewährt vom oberen Foyer Ausblick zum Schulhauptgebäude. Das ohne Überstand abschließende Dach ist in Gebäudelängsrichtung zweifach gefaltet und wird begrünt.
Alle an der Fassade liegenden Räume werden natürlich belüftet und erhalten Holzfenster. Lediglich in den allgemeinen Unterrichtsräumen, die auf Grund ihrer Größe und Nutzung eine zu hohe CO2-Belastung erwarten lassen, und in der Ausgabeküche greift eine mechanische Lüftung unterstützend ein.
Zur Gewährleistung des sommerlichen Wärmeschutzes werden an den Fassaden des Mehrzweckgebäudes außenliegende Jalousien vorgesehen. Somit entsteht ein attraktiver Neubau, dessen neuer Saal der musik-betonten Schule sicherlich viele schöne Auftrittserlebnisse bieten wird.
Alexander Matthes