Der Vorlauf
Hauptziel der ersten Planungen war es, die Bedingungen für den Radverkehr auf dem Karl-Marx-Platz zu verbessern. Radfahrende sollten in beiden Richtungen sicher und komfortabel den Platz überqueren können. Hierfür sollte zunächst eine Radspur auf der nördlichen Platzfläche geschaffen werden. Neben diesen Verbesserungen für den Radverkehr sollte die Platzinnenfläche neugestaltet werden, um damit auch dem Marktbetrieb besser gerecht zu werden.
Aus den Rückmeldungen der öffentlichen Veranstaltung im Oktober 2019 wurde der große Wunsch mitgenommen, die „Rixdorfer Schnalle“, also den Übergang vom Karl-Marx-Platz zum Richardplatz, für den Autoverkehr zu schließen. Es wurde zudem angeregt, das bestehende Großsteinpflaster auf der Fahrbahn zu erhalten, aber dennoch für eine bessere Befahrbarkeit zu sorgen. Auch sollte auf Wunsch der Anwohnenden die Aufenthaltsqualität auf dem Platz verbessert werden. Viele neue Aufgaben also, die auch vom Ausschuss für Verkehr, Tiefbau und Ordnung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln (BVV) bestätigt wurden. Im Oktober 2020 beschloss die BVV die Schließung der „Schnalle“, um den Verkehr auf dem Karl-Marx-Platz zu reduzieren und zu beruhigen. Im Mai 2021 wurde die Entscheidung umgesetzt. Dies hatte ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die weitere Planung.
Die Rahmenbedingungen
Auf dieser Grundlage wurden weitere Gestaltungsvarianten für den Karl-Marx-Platz entwickelt und die Planung konkretisiert. Dabei war der Rahmen eng gesteckt. Der Karl-Marx-Platz unterliegt zwar nicht dem Denkmalschutz, wird aber als historischer Eingangsbereich nach Rixdorf im Umfeld des Richardplatzes betrachtet. Dies bedeutete für die Planung, dass die charakteristische Dreiecksform des Platzes erhalten bleiben sollte. Das Großsteinpflaster der Fahrbahnen wird ebenfalls als erhaltenswert angesehen. Für die Fahrbahn an der nördlichen Platzseite wurde jedoch eine Umgestaltung mit gesägtem Großsteinpflaster favorisiert, um damit gleichzeitig gute Bedingungen für den Radverkehr zu schaffen.